Am Nachmittag des 14. Juni 2020 durfte auf den Ruf des Herrn hin unsere liebe Schwester M. Suitberta Schaffer OSV.v.P. vor das Antlitz des Herrn kommen, dem sie in fast 87 Lebensjahren und knapp 64 Professjahren mit Freude gedient hat.

 

Schwester M. Suitberta wurde in Selb-Stadt (Oberfranken) geboren. Zusammen mit vier Geschwistern wuchs sie zunächst dort auf, bevor sie als Zehnjährige nach Grünenbach ins Allgäu kam. Dort schloss sie die Volksschule ab und besuchte danach bis 1950 die landwirtschaftliche Berufsschule in Weiler. Bereits in dieser Zeit arbeitete sie in einem Privathaushalt, von 1949 an war sie zwei Jahre bei den Schwestern im Krankenhaus Rothach. Dazu schreibt sie: „Meine größte Freude war schon immer zur Mithilfe im Kochen für die Kranken.“ – aus dieser Freude sollte ihre berufliche Lebensaufgabe werden.

Nächste Lernschritte führten sie nach Garmisch, wo sie bei unseren Schwestern als Küchenhilfe arbeitete. Dort fand sie zu einer weiteren Klarheit für ihren Lebensweg. Sie entschloss sich, in unsere Ordensgemeinschaft einzutreten und setzte diesen Entschluss am 1. Mai 1953 in die Tat um. Zunächst absolvierte sie die Ausbildung zur Krankenschwester, die sie im Mai 1955 erfolgreich abschloss.

Bei der Einkleidung am 12. September 1955 erhielt sie das Kleid der Barmherzigen Schwester und ihren Ordensnamen Sr. M. Suitberta. Nach einjährigem Noviziat durfte Sie am 19. September 1956 das Fest der ersten heiligen Profess feiern und ihr Leben dem Herrn schenken.

1957 führte ihr Weg nach München in die Privatklinik Josephinum. In der Landeshauptstadt besuchte die den Lehrgang für Diätassistentinnen und konnte fortan ihre Freude an der Arbeit für die Kranken in der Küche mit ihren erworbenen Kenntnissen fruchtbar einsetzen.

Sr. M. Suitberta war von ihrem Elternhaus her tief religiös geprägt, auch im Alter erzählte sie gern davon, wie dankbar sie ihren Eltern war für das solide Glaubensfundament, das sie ihr ins Leben mitgegeben hatten. Diese Haltung kommt auch in einem Brief zum Ausdruck, den sie 1960 schrieb: „Ich habe ja ein Ziel, zur Ehre Gottes und für den Nächsten im Weinberge des Herrn zu arbeiten.“

 Nach Stationen in der Klinik St. Barbara, im Mutterhaus und in Dießen erfolge der von Sr. M. Suitberta Umzug in den Pflegebereich auf dem Mutterhausgelände. Dort waren ihr noch frohe und aktive Jahre geschenkt, bevor ihre Gesundheit immer mehr nachließ und sie jetzt im Tod heimkehren durfte zum Herrn.

So wie Sr. M. Suitberta in unserer Gemeinschaft gern das Lob Gottes durch ihre kraftvolle, schöne Stimme zum Klingen gebracht hat, so wird sie jetzt in den himmlischen Lobgesang einstimmen dürfen – das ist unser Wunsch und unser Gebet für sie!

Wir danken Sr. M. Suitberta von Herzen für alles Gute, das sie für die Kranken und in unserer Gemeinschaft gewirkt hat, für ihre ruhige und interessierte Art und ihr Gebet. Betend bleiben wir ihr verbunden.