Von Paris nach München

Bis zum Tod des hl. Vinzenz von Paul waren seine „Töchter der christlichen Liebe” vor allem in Frankreich verbreitet und weit über die Grenzen hinaus bekannt.

Schon damals musste das Mutterhaus in Paris manche Bitte um Schwestern absagen und die traurige Auskunft geben, dass keine zur Verfügung stünden.

In solchen Fällen empfahl Vinzenz von Paul: „Macht es wie ich, gründet am Platz selbst! Zieht aus dem eigenen Boden alles, was ihr braucht! Weckt Liebe und opferbereite Hingabe! Ermuntert zu jedem guten Unternehmen, indem ihr in den Seelen die große Barmherzigkeit Gottes weckt. Und Gott wird euch segnen.”

1697 Auf diese Weise begann in dem kleinen französischen Dorf Levesville eine neue Gemeinschaft, „Paulusschwestern” genannt.
1708 Übersiedelung der Schwestern nach Chartres
1734 Auf die gleiche Weise wurde durch Kardinal de Rohan von Straßburg in Zabern ein neuer Zweig der Paulusschwestern gegründet.
1737 Vinzenz von Paul wurde heilig gesprochen. Die Schwestern übernahmen unter Superior Jeanjean seine Spiritualität. Sie sahen in Vinzenz von Paul ihren geistigen Vater.
1789 Französische Revolution – Vertreibung der Schwestern
1801 Schwester Vinzenz Lamy kehrte zurück und wagte den Neubeginn
1823 Die Gemeinschaft siedelte nach Straßburg um. Unter Generaloberin Vinzenz Sultzer wurde die Straßburger Gemeinschaft Ausgangspunkt für viele Neugründungen, vor allem in Deutschland. Mädchen verschiedener Orte kamen nach Straßburg, erhielten dort ihre Ausbildung und kehrten an ihren Ausgangsort zurück. Dort entstand eine neue Gemeinschaft.
1832 Nach diesem Muster wurde in München eine Gemeinschaft von Barmherzigen Schwestern gegründet. Erste Oberin war Schwester Ignatia Jorth.
1847 Münchener Schwestern übernahmen in Augsburg 1847 eine erste Niederlassung. Geprägt von vinzentinischem Geist und bereit zur helfenden Tat nahmen sie vom „Barbarahof” aus die Stadtkrankenpflege auf und besuchten die kranken Bürgerinnen und Bürger in ihren Häusern.