Der Vinzentinische Kreis
Der hl. Vinzenz und seine Weggefährtin die hl. Louise von Marillac inspirierten Menschen auf vielfältigen Berufungswegen durch die Jahrhunderte hindurch. Sie riefen nicht nur geistliche Gemeinschaften ins Leben, sondern begannen ihre Arbeit mit Laien, schätzten deren Mitwirken hoch und unterstützten jede Form von Zusammenarbeit mit Freunden und Förderern. Auf diese Weise gaben sie vielen Menschen die Möglichkeit, einem Weg der christlichen Nächstenliebe mitten in der Welt zu folgen. Auch in unserer Zeit haben sich an verschiedenen Orten Menschen an die vinzentinischen Gemeinschaften angeschlossen, so auch bei uns.
Wie es dazu kam …
Das Charisma des hl. Vinzenz vor Ort zu leben, ausgehend von der eigenen Familie bzw. vom eigenen Umfeld, das ist das Ziel der Mitglieder des Vinzentinischen Kreises. In der Region Augsburg hat ein solcher Kreis 1997 begonnen, nachdem einige Teilnehmerinnen des Kurses „Exerzitien im Alltag“ die Bitte an die Ordensleitung gestellt hatten, einen Kreis für Frauen zu schaffen, die sich bewusst in die Nachfolge des heiligen Vinzenz stellen wollten. Schnell kristallisierte sich ein Kern von etwa 17 bis 25 Teilnehmerinnen heraus. Bereits 1998 legten zehn Frauen am Tag des hl. Vinzenz das erste Mal das Versprechen ab, mit dem sie sich für ein Jahr verpflichteten, ihren Alltag an der vinzentinischen Spiritualität auszurichten. Sr. M. Traugott Unglert begleitete diese erste Gruppe bis 2010 und übergab dann aus Altersgründen die Aufgabe an Sr. M. Margarete Bail.
Was geschieht …
Der Vinzentinische Kreis trifft sich acht Mal im Jahr im Mutterhaus. Bei den Treffen geht es zum einem um Gemeinschaft – bei Kaffee und Kuchen ist Zeit zum Austausch. Dann folgt ein Impuls zu einem bestimmten Thema mit Bezug zu Glaube, Spiritualität und gesellschaftlich-sozialen Fragen. Anschließend tauschen sich die Teilnehmerinnen intensiv in Kleingruppen aus. Eine Plenumsrunde fasst die Thematik zusammen, bevor die Frauen des Vinzentinischen Kreises gemeinsam mit den Schwestern die Vesper in der Mutterhauskirche beten.
Bedeutung für die Kongregation und für die Gesellschaft
Die Frauen des Vinzentinischen Kreises sind eine Bereicherung für die Kongregation. Sie teilen mit den Schwestern den zündenden Funken des vinzentinischen Charismas und lassen dies in ihrem Umfeld wirksam werden für die Gesellschaft. Der hl. Vinzenz sagte: „Für glanzvolle Taten findet Gott genügend Arbeiter; jedoch für unscheinbares Wirken – da braucht Er noch viele.“ Viele unbeachtete Taten können unsere Gesellschaft nachhaltiger aufbauen als glamouröses Wirken. Und das wissen die Frauen des Vinzentinischen Kreises! Es geht dabei um konkrete Nachbarschaftshilfe, um Unterstützung für ältere und hilfebedürftige Menschen, um Aufbauarbeit in der Pfarrei, auch um das Mitwirken beim Verein „Liebe sei Tat“ (Kontakt: Frau Margarete Beßler, Tel 0176-45800273). Es geht schließlich auch um das Gebet für die Armen und Bedürftigen, das immer für Sie und ihre Nöte verrichtet werden kann. Ein gemeinsames Gebet verbindet die Frauen dieser kleinen Gemeinschaft untereinander und mit den Schwestern.