Wirken in Augsburg

1895 wurde Schwester M. Aloisia Zeller erste Generaloberin der selbständig gewordenen Kongregation.

In den folgenden Jahren wuchs die Kongregation rasch und erreichte 1939 ihren Höchststand mit mehr als 900 Schwestern, die in rund 90 Niederlassungen in der Diözese Augsburg tätig waren.

Das Mutterhaus wurde zu klein – zudem brauchte das benachbarte Städtische Krankenhaus Erweiterungsmöglichkeiten. So entschloss sich die Ordensleitung, das Mutterhaus ins Kloster St. Vinzenz in Dießen am Ammersee umzusiedeln, das seit 1917 im Besitz der Kongregation war. Dies erwies sich wieder einmal als günstige Fügung der Vorsehung, denn das ursprüngliche Mutterhaus in Augsburg wurde beim Bombenangriff im Februar 1944 völlig zerstört.

Nach den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit regte sich der Wunsch, das Mutterhaus nach Augsburg zurückzuverlegen – ein neues Mutterhaus wurde gebaut und am 29.10.1967 von Bischof Dr. Stimpfle eingeweiht.

1971 wurde zudem das Priesterseminar im Mutterhaus aufgenommen, wodurch ein Miteinander mit großer gegenseitiger Bereicherung möglich wurde.

Im gleichen Jahr wurde die Kongregation Mitglied der Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften.

Die folgenden Jahrzehnte waren davon geprägt, dass die Schwesternzahl wieder abnahm und viele Niederlassungen aufgegeben werden mussten, zuletzt auch die ordenseigenen Einrichtungen in Pfronten, Dießen und Augsburg.

2014 wurde zudem das neue Mutterhaus mit Pflegeeinrichtung an der Gögginger Straße durch Bischof Dr. Konrad Zdarsa eingeweiht, das den veränderten Gegebenheiten Rechnung trägt und durch die vielgestaltigen Lebensgemeinschaften auf dem Mutterhausgelände den unterschiedlichen Lebensphasen der Schwestern Rechnung trägt.

Heute zählt die Kongregation knapp 100 Schwestern. Die Tätigkeitsfelder liegen in der Begleitung von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen, in der Pastoral und in der Therapie von Menschen mit Suchterkrankungen. Der Dienst der älteren Schwestern ist das Gebet in den Nöten der Zeit und in persönlichen Anliegen, die uns anvertraut werden.

Bleibend ist die Berufung, der Auftrag der Schwestern: die Menschenfreundlichkeit und die erbarmende Liebe Gottes erfahrbar zu machen, besonders für Menschen, die durch ihre Lebensumstände innere oder äußere Not erleben.