Am 5. März 2022 erfüllte sich das Leben von Sr. M. Julitta  – nach 100 Jahren und fast 78 Professjahren.

Schwester M. Julitta kam am 12. August 1921 in Burggen bei Schongau zur Welt. Zusammen mit 11 Geschwistern wuchs sie in der elterlichen Landwirtschaft auf. Zunächst besuchte sie die Volkshauptschule in Burggen. Schon in dieser Zeit war sie an viel Arbeit gewöhnt. Sie half in der elterlichen Landwirtschaft und vor allem der Mutter bei der Erziehung der jüngeren Geschwister. Ihre Schulausbildung schloss sie 1937 an der Berufsschule für Mädchen in Augsburg ab. Danach führte sie ihr Weg in die „Heilanstalt Vincentinum“, wo sie bis Ende März 1940 als Dienstmädchen in der Hauswirtschaft und im pflegerischen Bereich eigesetzt war. Vom Vincentinum aus trat Ida am 31. März 1940, also schon nach Kriegsbeginn, in unsere Kongregation ein.

Im Dezember 1941 legte sie ihr Krankenpflegeexamen ab. Trotz der im Krieg erschwerten Bedingungen, von denen sie später immer wieder erzählte, wurde Sr. M. Julitta am 15. März 1943 eingekleidet und trug von da an das Kleid der Barmherzigen Schwestern und den Namen Sr. M. Julitta. Am 15. März 1944 legte sie ihr Leben in Gottes Hand und übereignete sich ihm in der Heiligen Profess.

Zwei Tage nach der Profess begann ihr bewegter Wirkungslauf als Krankenschwester: vom Städtischen Krankenhaus Wörishofen kam sie ins Städtische Hauptkrankenhaus, wo sie zunächst im Lazarett, dann nach Kriegsende im regulären Krankenhausbetrieb bis 1949 Kranke versorgte. Darauf folgte ein längerer Einsatz im Westkrankenhaus bis 1961 und ein Jahr in Ottobeuren. Von 1962 bis 1971 wirkte sie als Oberin im Kreiskrankenhaus Illertissen, danach in gleicher Funktion im Kreiskrankenhaus Kaufbeuren, in der Klinik Nördlingen (1976-1979) und zuletzt von 1979 bis 1992 im Altenheim der Gemeinde Scheidegg. Letzteres war aufgrund zunehmender gesundheitlicher Beschwerden eigentlich als eine Erleichterung gedacht, erwies sich aber nochmals als Lebensaufgabe: das Altenheim musste baulich und fachlich in Schwung gebracht werden.

Schließlich kam Sr. M. Julitta ins Kloster St. Vinzenz, wo sie bis zum Umzug auf das Mutterhausgelände 2014 nach Kräften mithalf. Dort waren ihr noch gute Jahre geschenkt, bis ihre Kräfte mehr und mehr abnahmen. Ihren 100. Geburtstag konnte sie noch feiern, aber in den letzten Wochen war zu sehen, dass ihr Leben sich seinem Ende zuneigte. Darauf wartetet Sr. M. Julitta nun – auf ihr Heimgehen zu ihren Eltern, nach denen sie sich sehnte, und in die ewige Heimat, in der sie nun angekommen ist, worauf wir in gläubiger Gewissheit vertrauen.

Wir danken Sr. M. Julitta für ihre beeindruckende Treue zum Ruf des Herrn in seine Nachfolge, die sie an viele Orte und zu vielen Menschen geführt hat, denen sie sich als Barmherzige Schwestern mit Wort, Tat und Gebet zugewendet hat. Wir danken ihr für ihr Beten und Opfern und alles Gute, das sie in die Gemeinschaft der Mitschwestern eingebracht hat. Im Gebet bleiben wir ihr verbunden.

Die Beerdigung findet am Mittwoch, 9. März 2022 um 13.00 Uhr auf dem Hermanfriedhof statt. Der Gottesdienst wird um 14.00 Uhr in der Mutterhauskirche gefeiert.