Am vergangenen Sonntag nahm Gott, der barmherzige Vater, Schwester M. Arnulfa Höck nach einem langen, erfüllten Leben auf in die ewige Heimat.
In wenigen Tagen wäre sie 93 Jahre alt geworden. 65 Jahre davon standen unter dem Jawort der Profess – Sr. M. Arnulfa hatte im Mai dieses Jahres ihr 65. Profess-jubiläum gefeiert.
Sr. M. Arnulfa kam 1932 in Schwaigen zur Welt, das zur Pfarrei Eschenlohe, Kreis Garmisch, gehört. Ihre Eltern gaben ihrer erstgeborenen Tochter in der Taufe den Namen Anna. Zusammen mit vier Geschwistern wuchs sie im Elternhaus auf und half dort in der Küche, im Haus und in der Landwirtschaft tatkräftig mit. Sie besuchte sie die Volksschule, im Anschluss daran die Landwirtschaftliche Berufsschule in Eschenlohe. Durch den Besuch bei ihrer Tante kam Sr. M. Arnulfa in Berührung mit dem Leben der Barmherzigen Schwestern. Sie fühlte sich angesprochen und bat am 1. Oktober 1955 um Aufnahme in unsere Gemeinschaft. Als Kandidatin absolvierte sie die Ausbildung zur Krankenschwester. Im Mai 1958 empfing Anna das Kleid der Barmherzigen Schwestern und bekam den Namen Sr. M. Arnulfa. Nach zweijährigem Noviziat übergab sie am 17. Mai 1960 ihr Leben in der ersten Heiligen Profess dem Herrn.
Danach gab es für Sr. M. Arnulfa eine Lebensstation: die Klinik Vincentinum. Dort wurde sie unmittelbar nach der Profess eingesetzt, dort blieb sie bis zum Umzug auf das Mutterhausgelände im Juli 2014. Zunächst war sie Springerin und dort im Einsatz, wo ein Ersatz gebraucht wurde: auf der Station, bei der Entbindung, in der Nachtwache. Ab 1967 trat sie ihren Dienst im OP-Bereich an und versah ihn 40 Jahre lang. Selbst nach der offiziellen Beendigung ihres Einsatzes dort wirkte sie ehrenamtlich beim Aufräumen, Putzen und Auffüllen der Materialien mit.
Sr. M. Arnulfa hatte ein einnehmend frohes Wesen, ihre Heiterkeit war ansteckend und konnte schwierige Situationen auflockern. Viele Patienten freuten sich über ihre humorvollen Bemerkungen beim Einschleusen in den OP, die ihnen die Angst vor der bevorstehenden Operation nahmen. Zudem bewahrte sie sich einen achtsamen Blick für die Not der Menschen. Einmalmaterialien, die im OP-Betrieb oft unnötig weggeworfen worden wären, sammelte sie und sorgte dafür, dass sie in Rumänien armen Menschen zugutekamen. „Man darf die Armen nicht vergessen“ war ihr Vermächtniswort bei einem Interview.
Nach dem Umzug in die Pflegeeinrichtung auf dem Mutterhausgelände war unverkennbar, dass ihre körperlichen Beschwerden zunahmen, ihr frohes Wesen und ihre ansteckende Fröhlichkeit blieben jedoch und bereicherten die Gemeinschaft vor Ort. Nicht selten sprach sie von sich als „die Oma“ und kommentierte launig ihren Zustand. Sie verstand auch in den letzten Lebenstagen, als sie schwer krank war, das Beste aus ihrer Situation zu machen. So durfte sie unverzagt, wie sei gelebt hat, zurückkehren in das ewige Vaterhaus, in dem Gott, wie wir zuversichtlich glauben, einen Platz für sie bereitet hat.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 16. Oktober 2025 um 13.00 Uhr auf dem Hermanfriedhof statt. Das Requiem wird um 14.30 Uhr in der Mutterhauskirche gefeiert.
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