Am 23. Mai 2025 holte der Herr Schwester M. Reineldis Köhldorfner heim in die Wohnung, die er ihr bereitet hat. Sie wurde 95 Jahre alt und stand im 73. Jahr ihrer Profess.
Sr. M. Reineldis erblickte 1930 in Kratzbichl/ Schnaitsee das Licht der Welt. Ihre Eltern hatten zehn Kinder. Katharina, so ihr Taufname, war die Älteste.
Alle wuchsen in einem gut christlichen Umfeld auf. Die Familie war nicht nur fromm, sondern auch beherzt und zupackend.
Nach dem Besuch der Volksschule in Schnaitsee half sie zuhause in der Landwirtschaft und im Haushalt mit und besuchte die Landwirtschaftliche Berufsschule. Im Oktober 1946 nahm sie eine Stellung im Krankenhaus St. Vinzenz in Pfronten an, wo sie auf der Krankenstation mithalf. In dieser Zeit reifte in ihr der Entschluss, für sich den Weg in die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern zu wählen. Am 24. Mai 1949 trat sie in die Gemeinschaft ein und absolvierte zunächst die Ausbildung zur Krankenschwester. Am 20. August 1951 wurde Katharina eingekleidet und erhielt den Schwesternnamen Sr. M. Reineldis.
Nach der Profess 1952 führte sie ihr Beruf an verschiedene Stationen: zunächst in die Klinik Vincentinum, dann ein Jahr später ins Krankenhaus Garmisch, wo sie bis 1968 blieb. Für ein Jahr kehrte sie nach Pfronten zurück, bevor sie als Oberin in die Privatklinik Don Bosconeum in Ingolstadt gerufen wurde. Dort wirkte sie 11 Jahre lang und kam dann als Oberin ins Kreiskrankenhaus Waal. Ab dem Lichtmesstag 1989 wurde Sr. M. Reineldis im Heilig-Geist-Spital in Nesselwang als Oberin eingesetzt. In dieser Zeit (1995) erhielt sie als Ehrung für ihren unermüdlichen Einsatz für kranke und alte Menschen das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Nach einer kurzen Erholungszeit führte der Weg von Sr. M. Reineldis 1996 noch einmal nach Pfronten, diesmal ins Rehahaus St. Vinzenz. Ihre Generaloberin charakterisierte sie damals folgendermaßen: „In all den Jahren zeichnete sich Sr. M. Reineldis durch ein herausragendes, intuitiv geschicktes, menschliches Einfühlungsvermögen aus. (…) Besonders in schwierigen und konfliktreichen Situationen gelang es Schwester M. Reineldis stets, körperlichen und seelischen Beistand zu leisten und die besonderen Bedürfnisse der ihr Anvertrauten hilfreich zu berücksichtigen.“
Nach 8 Jahren in dieser Aufgabe war auch für Sr. M. Reineldis die Zeit gekommen, kürzerzutreten. Sie kam 2004 ins Kloster St. Vinzenz in Dießen. Ein letzter Ortswechsel führte sie schließlich im Juli 2014 nach Augsburg, St. Vinzenz Pflege. Gesundheitlich hatte sie da bereits mit Einschränkungen zu leben, jedoch lag ein Weg vor ihr, auf dem ihre Kräfte immer mehr nachließen und sie zuletzt ganz pflegebedürftig war. Auch in dieser Zeit war Sr. M. Reineldis von einer ruhigen Freundlichkeit geprägt und freute sich immer über einen kurzen Besuch.
Mit ihrer Heimat und dem Chiemgau blieb sie innerlich verbunden und genoss ihre Heimaturlaube in der schönen Landschaft. In einem Brief schreibt sie: „Es ist schön, daheim zu sein. Wald, Flur und Wasser zu genießen. Auch viel Ruhe und Auftanken für Seele und Leib gehören dazu.“
Wir danken Sr. M. Reineldis für den Einsatz ihrer Kräfte und Fähigkeiten für die Gemeinschaft und die ihr Anvertrauten, ihre Treue im Gebet und zu ihrer Berufung. Im Gebet bleiben wir ihr verbunden.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 28. Mai 2025 um 13.00 Uhr auf dem Hermanfriedhof statt. Das Requiem wird um 14.00 Uhr in der Mutterhauskirche gefeiert.
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