Am 6. März 2025 durfte der Lebensweg unserer lieben Schwester  M. Celine Mühlbauer  an sein Ziel gelangen. Sie wurde 90 Jahre alt und stand im 68. Jahr ihrer Profess.

Sr. M. Celines Lebensweg begann 1934 in Cham im Bayerischen Wald. Sie wurde als zweites Kind des Schneidermeisters und Krämers Michael Mühlbauer und seiner Frau Franziska geboren und erhielt bei der Taufe ebenfalls den Namen Franziska. Sie wuchs zusammen mit ihrem älteren Bruder auf und besuchte die
Volksschule. Schon im Juni 1949 verließ sie ihr Elternhaus, um bei einer Verwandten im Haushalt und im Gemischtwarenhandel mitzuarbeiten. Eine Erkrankung der Mutter forderte bereits ein knappes Jahr später ihre Heimkehr, aber schon kurz darauf fand sie in einem Zahnarzthaushalt in Straubing ein neues Wirkungsfeld. Schließlich führte sie 1951 in Regensburg selbständig den Haushalt eines Steueramtmanns.

Im selben Jahr folgte für Franziska die Erfahrung einer länger dauernden Erkrankung, die einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus Regensburg nötig machte. Während dieser Zeit, so schreibt sie, reifte in ihr der Entschluss, ein Ordensleben anzustreben. Im Herbst 1953 besuchte sie im Servatiusstift in Augsburg einen Internatslehrgang für Haushaltsgehilfinnen, von da aus war der Weg in unsere Gemeinschaft nicht mehr weit: im November 1953 trat sie in unsere Kongregation ein.

Zunächst erfolgte in den Städtischen Krankenanstalten Augsburg die Ausbildung zur Krankenschwester, die sie im Dezember 1955 mit dem Examen abschloss. 1956 wurde Franziska eingekleidet und empfing mit dem Ordenskleid den Namen Sr. M. Celine. Nach einjährigem Noviziat legte sie am 1957 die erste heilige Profess ab.

Von 1957 bis 1979 wirkte Sr. M. Celine in der Klinik Vincentinum als Krankenschwester. 1979 war sie im Westhaus eingesetzt und schlug dort einen neuen beruflichen Weg ein: ab 1980 war sie in der neu entstehenden Klinikseelsorge der Städtischen Krankenanstalten tätig. Um diese Aufgabe mit guter Professionalität erfüllen zu können, besuchte sie den Würzburger Fernkurs und grundständige Ausbildungen für Klinikseelsorgerinnen. 1982 zog sie mit um ins damals neue Zentralklinikum, gehörte zuerst zum Konvent der Kinderklinik und wohnte dann im Haus Tobias. Der Dienst als Klinikseelsorgerin wurde für Sr. M. Celine zur Lebensaufgabe. Bis 1994 wirkte sie im Team der Klinikseelsorge im Zentralklinikum, danach wechselte sie wohl den Einsatzort, aber nicht die Aufgabe: von 1994 – 2016 war sie Klinikseelsorgerin in der Klinik Vincentinum.

Ihre lebenslangen gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben Sr. M. Celine nicht daran gehindert, den Menschen mit einer frohen, liebenswürdigen Ausstrahlung zu begegnen, vielleicht hat die eigene Fragilität ihren guten Worten in besonderer Weise Glaubwürdigkeit verliehen.

 

Im Juli 2016 war für Sr. M. Celine der Moment gekommen, ihre ihr liebgewordene Tätigkeit abzugeben und vom Vincentinum nach St. Vinzenz Pflege umzuziehen. Hier waren ihr noch gute Jahre geschenkt, auch wenn mehr und mehr deutlich wurde, dass die gesundheitlichen Beschwerden zunahmen. Sr. M. Celine liebte es, wenn möglich draußen unterwegs zu sein, sie war gern in der Gemeinschaft ihrer Mitschwestern und verbrachte viel Zeit im Gebet.

 

Wir danken Sr. M. Celine für ihr freundliches, interessiertes Dasein in unserer Gemeinschaft, ihre Treue zu ihrer Berufung und zum Gebet und ihren Dienst für die kranken Menschen, für die sie sich mit ganzem Herzen eingesetzt hat. Im Gebet bleiben wir ihr verbunden.

Die Beerdigung findet am Mittwoch, 12.03.2025, um 13.00 Uhr auf dem Hermanfriedhof statt.
Der Gottesdienst wird um 14.00 Uhr in der Mutterhauskirche gefeiert.