Am 23. März 2022 durfte unsere liebe Schwester M. Raymunda Rampp ihr Leben an Gott zurückgeben.

Er hat ihr 91 Lebensjahre geschenkt, 67 davon durfte sie als Professjahre leben.

Sr. M. Raymunda wurde am 4. November 1930 in Hausen bei Krumbach geboren. Zunächst besuchte sie während der Kriegszeit bis März 1945 die Volksschule, daran anschließend die Landwirtschaftliche Berufsschule in Stoffenried 1947. Ihr Wunsch war schon zu dieser Zeit, im Krankenhaus zu arbeiten, und er erfüllte sich, als sie ab Januar 1948 als „Hausgehilfin“ im Krankenhaus Krumbach angestellt wurde. Sie verrichtete zunächst Arbeiten in der Küche und wechselte dann auf die Krankenstation. Dort, so schreibt sie, „erwachte in mir Freude und Liebe zu den Kranken.“ Verbunden damit reifte der Entschluss, in unsere Gemeinschaft einzutreten, was sie am 15. Januar 1951 tat. Im Mai 1953 legte sie ihr Krankenpflegeexamen ab, im November des gleichen Jahres wurde sie eingekleidet und erhielt zusammen mit dem Ordenskleid den Namen Sr. M. Raymunda.

Die erste heilige Profess legte sie am 9. November 1954 ab und wurde bereits zwei Tage später an den Ort versetzt, an dem sie ihr ganzes Berufsleben lang wirken sollte: die Privatklinik Josephinum in München. Zunächst tat sie ihren Dienst als Krankenschwester und war als solche gut 18 Jahre lang im OP. 1973 wurde sie als Oberin des Konvents eingesetzt. Dieses Amt hatte sie bis zum Umzug auf das Mutterhausgelände im Juli 2014 inne.

Während ihrer Amtszeit hat die Klinik Josephinum sein Gesicht stark verändert: zum einen durch die vielen Umbau- und Umgestaltungsprozesse im Haus, aber auch im übertragenen Sinn wegen der wachsenden Zahl an Mitarbeiter*innen, die die weniger werdenden Ordensschwestern ersetzten. All diese Veränderungen begleitete Sr. M. Raymunda in ihrer freundlichen, frohen und menschenzugewandten Art, sorgte für ein möglichst harmonisches Miteinander im Haus, half, die Interessen der Pflegenden und der Ärzte auszugleichen und stellte die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betreuung der PatientInnen in den Focus, indem sie sich für die seelsorgliche Betreuung stark machte. Die Mitschwestern im Konvent erlebten eine aufmerksame, großzügige Leitung, die die einzelne Schwester gut im Blick hatte.

Nach dem Umzug der letzten drei Schwestern aus dem Josephinum 2014 nach Augsburg konnte Sr. M. Raymunda mit großer Freude und Dankbarkeit über das Vergangene sprechen und gleichzeitig mit froher Aufgeschlossenheit am Leben im Pflegebereich teilnehmen.

Ihre Gesundheit, schon länger beeinträchtigt, nahm in der vergangenen Zeit schnell ab. Nach einer letzten Verschlechterung erhoffte sie sich noch Hilfe durch einen Klinikaufenthalt, aber der Herr hat sie nun eingeladen, an seiner ewigen Freude teilzuhaben, wie wir zuversichtlich glauben dürfen.

Wir danken Sr. M. Raymunda für ihre Mitschwesterlichkeit und Fürsorge, ihre unverwechselbare Verbundenheit mit der Gemeinschaft, ihr treues Gebet und alle Zuwendung und Dienste, die sie für die Kranken und alle ihr Anvertrauten geleistet hat. In unserem Gebet hat sie ihren festen Platz.