Am Nachmittag des Sonntags Laetare, dem 10. März 2024, durfte Schwester M. Godefrieda Schießler heimgehen zum Herrn. Sie wurde 92 Jahre alt und stand im 67. Jahr ihrer Profess.

Sr. M. Godefrieda wurde in Konradshofen geboren. Bei der Taufe erhielt sie die Namen Johanna Regina. Sie wuchs mit einem älteren und einem jüngeren Bruder auf. Ihre Eltern beschreibt sie als tiefreligiös, dieses Bespiel habe in ihr schon früh den Wunsch geweckt, ein geistliches Leben zu führen.

Zunächst aber durchlief sie die übliche Schulausbildung. 1948 trat sie eine Stelle im Pfarrhof Schwabmünchen an, zudem begegnete sie in dieser Zeit Barmherzigen Schwestern und war von deren Lebensform nachhaltig bewegt. Diese Anstellung beendete Johanna, um am 30. September 1953 in unsere Kongregation einzutreten.

Zunächst erlernte sie hier als Kandidatin den Beruf der Krankenschwester und legte 1955 ihr Examen ab. 1956 wurde sie eingekleidet und erhielt mit dem Ordenskleid den Namen Sr. M. Godefrieda. Nach einjährigem Noviziat legte sie 1957 die erste heilige Profess ab.

Nach einer Zeit im Einsatz als Krankenschwester im Westkrankenhaus besuchte Sr. M. Godefrieda das Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen St. Elisabeth in Augsburg. In diesem Jahr erhielt sie auch die Missio Canonica. Von Augsburg führte ihr Weg noch im gleichen Jahr an den Bodensee, wo sie im Kindergarten Betlehem in Lindau-Reutin ihre Lebensaufgabe finden sollte. Sie beschreibt ihr Ankommen folgendermaßen. „Dort erwarteten mich drei echte, offenherzige und liebevolle Mitschwestern und viele Kinder des viergruppigen Kindergartens Betlehem. Gemeinsam versuchten wir, unseren Kindern das nötige Rüstzeug für die Schule zu vermitteln und ihnen vor allem die Liebe und Güte Gottes spürbar werden zu lassen.“

 Neben ihrem Einsatz für die Kinder engagierte sich Sr. M. Godefrieda mit ihren Mitschwestern im Pfarreileben als Lektorin, Kommunionhelferin und in der Gestaltung von Kindergottesdiensten.

Unzählige Reutiner hat sie aufwachsen sehen und ihnen beim Start ins Leben helfen dürfen, für sie hat sie ihren Vorsatz verwirklicht, „jedem Kind jeden Tag eine Freude zu machen.“ 2002 erhielt sie für ihr Wirken die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

2008 war für Sr. M. Godefrieda die Zeit gekommen, Abschied von Lindau zu nehmen. Zunächst kam sie ins Mutterhaus, ab 2010 war sie in Dießen, wo sie im Ausbildungskonvent zu einem guten und förderlichen Miteinander in der Formationsgemeinschaft beitrug. Gerne war sie im Garten aktiv und half bei der Versorgung von Enten und Katzen.

Im Juli 2014 zog sie mit auf das Mutterhausgelände, zunächst in den im Wohnbereich, ab Juli 2021 in der Pflege. Auch hier war ihr frohes Wesen und ihre dankbare Grundeinstellung zu spüren und sie konnte im Schwesternkreis noch gute Jahre erleben. In der letzten Zeit wurde deutlich, dass ihre Kräfte nachließen und Sr. M. Godefrieda die letzte Etappe hin zur Ewigkeit angetreten hatte.

Wir danken Sr. M. Godefrieda für ihr ansteckendes Zeugnis der Freude und der Begeisterung für ihre Berufung, ihre treue Präsenz im Gebet und den Einsatz ihrer reichen Gaben für die Kinder, die kranken und alten Menschen und für unsere Gemeinschaft. Im Gedenken und Gebet bleiben wir ihr dankbar verbunden.