verknüpft – vernetzt – verbunden

die „Augsburger Vinzentinische Familie“ trifft sich im Mutterhaus

Der heilige Vinzenz sucht sich seine Leute“ – diese Erfahrung von Margarita Beßler, Mitglied im Vinzentinischen Kreis, konnte man am Samstag, den 28. September bei der Feier des Vinzenzfestes eindrucksvoll sehen.

Generaloberin Sr. M. Reinholda hatte alle, die mit der Kongregation verbunden sind, zum Feiern eingeladen.

Von Anfang an war die Initiative des heiligen Vinzenz ein Netzwerk: Barmherzige Schwestern und Lazaristen, Caritasvereine in den Pfarreien und die Caritasdamen in der Stadt Paris – sie alle wirkten zusammen, um den Armen und Unterstützungsbedürftigen ihrer Umgebung tatkräftig zu helfen. Diese Vinzentinische Familie gibt es bis heute weltweit. Sie vereint in sich alle religiösen Gemeinschaften und Laienvereinigungen, die auf die Initiative des heiligen Vinzenz zurückgehen oder in seinem Geist wirken wollen.

Ein kleiner Ableger dieser großen Familie lebt auch in Augsburg: rund um das Mutterhaus und die Kongregation der Barmherzigen Schwestern gibt es ebenfalls eine Bewegung, die in belebender Vielfalt das Charisma des heiligen Vinzenz ins Heute übersetzt: den Vinzentinischen Kreis, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Vinzentinische Weggemeinschaft, den Freundeskreis und verschiedene Kooperationspartner. Zudem bereichern die Bewohner des Mutterausareals diese Buntheit.

In drei Statements leuchteten einzelne Facetten des Engagements im Vinzentinischen Charismas auf:

Sr. M. Dorothee sprach über den Weg ihrer Berufung, der sie jetzt zu ihrer Tätigkeit im Abbé-Pierre-Zentrum, einer Tagesstätte für suchtkranke Menschen in Augsburg, geführt hat. Aus ihrer alltäglichen Begegnung mit den Besuchern dieser Einrichtung der Caritas beschrieb sie Haltungen, die für die Betroffenen neue Lebensperspektiven aufschließen: Wertschätzung und heilsamen Widerstand, Verlässlichkeit und Empathie, Klarheit und Dialogbereitschaft.

 

Sr. M. Emmanuela berichtete über das „jüngste Pflänzchen“, die vinzentinische Weggemeinschaft: in ihr versammeln sich derzeit fünf Frauen, die sich enger an die Gemeinschaft anschließen möchten, ohne jedoch selbst Mitglieder zu werden. In regelmäßigen Treffen gibt es Austausch und Bestärkung durch das Teilen der jeweiligen Lebenserfahrungen. Frau Monika Störcher, die der Weggemeinschaft angehört, betonte, dass durch die Verbundenheit mit dem heiligen Vinzenz schnell eine Vertrautheitsbasis entsteht, durch die die Begegnungen als sehr stärkend erlebt werden.

Aus der Perspektive der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steuerten Frau Sabine Ring und Herr Ekkehard Bitterolf ihre Erfahrungen bei. Frau Ring erzählte, dass sie über die Jahre ihrer Zugehörigkeit zur Kongregation viele Wege mit den Schwestern gegangen ist, in vielen unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen die Prozesse von Veränderung und Neubeginn in der Gögginger Straße erleben und begleiteten konnte. Daraus wuchs in ihr das Gefühl der Zugehörigkeit und echter Verbundenheit.

Herr Bitterolf betonte im Rückgriff auf Gespräche, die er im Kollegenkreis geführt hatte, dass innerhalb der Dienstgemeinschaft das Miteinander von Schwestern und Mitarbeitern diesen Ort zu einem besonderen Arbeitsplatz macht, der sehr von Wertschätzung und Vertrauen geprägt ist.

Im abschließenden Gottesdienst in der voll besetzten Mutterhauskirche, dem der Spiritual der Gemeinschaft, Domkapitular Heinrich vorstand, erneuerten die Frauen des Vinzentinischen Kreises ihr Versprechen, für ein Jahr dem Kreis anzugehören und durch Gebet und aktiven Einsatz für andere mit der Kongregation verbunden zu sein.

In seiner Ansprache stellte Domkapitular Heinrich Vinzenz als einen Mann vor, der aus einem unbedingten Vertrauen zu Gott gelebt hat –  zu einem Gott, der den Menschen mit Zärtlichkeit nahekommt. Wir sind heute gerufen, in dieser Haltung Menschen zu begegnen und dazu, „für die „Überraschungen Gottes“ wirklich offen zu sein“.