Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?

1942 verfasst der Religionsphilosoph Schalom Ben-Chorin sein berühmt gewordenes Gedicht vom Mandelzweig. In der Zeit des Krieges, mitten in der Verfolgung, vor der er aus Deutschland geflohen ist, vermittelt  der zarte Blütenzauber ihm Hoffnung. Er schreibt: „Wenn ich aber sehr verzagt und hoffnungslos dem kommenden Tag entgegenblickte, haben mich der Mandelbaum und seine geflüsterte Botschaft gestärkt.“

Unsere jetzige schwierige Situation ist mit der Ben-Chorins nicht gleichzusetzen. Dennoch machen auch wir gerade die Erfahrung, dass unser gewohntes Leben auf den Kopf gestellt wird.

Am vergangenen Mittwoch haben wir im Mutterhausgarten ein Mandelbäumchen gepflanzt, das mir zufällig zugekommen war. Es könnte nicht besser passen als jetzt gerade!

„Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt,

ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?  (…)

Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt,

das bleibt mir ein Fingerzeig für des Lebens Sieg.“

(Text und Bild: Sr. M. Veronika Häusler)