Am 22. Mai 2022 durfte unsere Schwester M. Veridiana Schneider heimgehen zum Herrn.

 

Er hat ihr 93 Lebensjahre geschenkt, vor 63 Jahren hat sie ihre heilige Profess abgelegt.

Sr. M. Veridiana kam am 20. Juni 1928 in Buxheim, Kreis Eichstätt, zur Welt. Zusammen mit 6 Geschwistern wuchs sie auf. Der Vater verstarb bereits in jungen Jahren, als Viktoria 15 Jahre alt war.

Zu dieser Zeit absolvierte sie ihr Pflichtjahr in einer Familie, bei der sie den Haushalt besorgte und sich um die Kinder kümmerte. Nach weiteren Stationen in unterschiedlichen Haushalten erlebte sie 1947 einen Einschnitt – nach einer Operation wurde sie schwer krank. In dieser Zeit wurde ein Gedanke in ihr wieder wach, den sie bereits als Schulkind gehabt hatte: in eine Ordensgemeinschaft einzutreten. Das ließ sie mit innerer Gewissheit zum Pfarrer, der ihr die Krankensalbung spendete, sagen: „Ich sterbe nicht, ich muss ins Kloster gehen.“

Diesem Drängen gab sie nach, indem sie in unsere Gemeinschaft eintrat. 1953 legte sie ihr Krankenpflegeexamen ab, und sie erwies sich an verschiedenen Orten als Krankenschwester aus Leidenschaft. Auch die Erweiterung ihres Wissens und stetige Fortbildung waren ihr wichtig, so dass sie auf Station, im Labor, im Röntgen und in der Anästhesie einsetzbar war.

Ihre Einkleidung erfolgte 1957, die erste heilige Profess legte sie 1958 ab. Nach der Profess wurde sie in der Klinik Dr. Liebl in Ingolstadt eingesetzt, wo sie bis 1974 wirkte. In dieser Zeit konnte sie weitere Fortbildungskurse besuchen und ihr Wissen stetig erweitern.

Als die Klinik Dr. Liebl aufgelöst wurde, wechselte Sr. M. Veridiana in die Klinik Vincentinum nach Augsburg. Hier baute sie mit Wachsen der Klinik den Laborbereich aus und war bei Narkosen im OP im Einsatz. Bis 2004 war Sr. M. Veridiana als Laborleitung tätig, bevor sie in den ehrenamtlichen Dienst an den Schwerkranken einstieg. Zu diesem Zeitpunkt musste sie sich mit einer schweren Sehbehinderung abfinden, die sie mehr oder weniger blind werden ließ. Schließlich zog sie 2014 in den Pflegebereich auf dem Mutterhausgelände um. Die Hoffnung auf Besserung ihrer gesundheitlichen Situation hatte sie bis in die letzte Phase hinein, aber nun durfte sie schließlich heimgehen zu ihrem Bräutigam, wie sie den Herrn am liebsten nannte.

Wir danken Sr. M. Veridiana für ihr Dasein in unserer Gemeinschaft und ihre Gabe, auf kreative Weise den Mitschwestern eine Freude zu bereiten, ihr treues Gebet und alle Dienste, die sie für die Kranken geleistet hat. Im Gebet bleiben wir ihr verbunden.